Auf den Sandpisten zwischen Lagunen und Vulkanen
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La Paz |
La Paz, das war im Vorfeld der Reise kein schöner Gedanke. Angeregt auch
durch diverse Schauergeschichten auf den Reisehinweisen des Auswärtigen
Amtes (ich kann die dort verzeichneten Warnungen weder bestätigen noch entkräften!),
hatte ich zunächst kein gutes Gefühl, mich in dieser Stadt irgendwie mit
dem Fahrrad zu bewegen.
So blieb ich nach Ankunft am Flughafen El Alto um 01 Uhr früh dann auch
brav im Flugafengebäude bis es hell wurde. Bis dahin hatte ich das Fahrrad
zusammengebaut. So wagte ich mich dann also mit dem ersten Morgenlicht auf
die Straße. Es sollte zum Sonntagsmarkt in El Alto gehen und dann hinab
in den Talkessel zur zentralen Busstation.
Das Wetter war nicht sonderlich gut, leichter Nieselregen. Egal. Den Markt in El Alto fand ich schnell, immer den Händlern nach, die in bunten Tuchsäcken ihre Ware transportieren. Das Fatbike fällt auf: jeder will wissen, was das ist, und ob es ein Motorrad ist, und wieviel es kostet, und ob ich es verkaufe…
Der Verkehr ist chaotisch, aber dadurch auch eher langsam. Man wird als
Fahrradfahrer durchaus akzeptiert. Allerdings ist es schwer einen vernünftigen
Rhythmus zu fahren, da ständig Hindernisse auftauchen: Müll am Straßenrand,
auf der Straße ausgebreitete Verkaufsstände, jede Menge Fußgänger, und vor
allem die plötzlich ohne Vorwarnung ein- und ausscherende Minitaxis.
Dies alles führt dazu, dass in der Innenstadt der gesamte Verkehr nur im
Stop-and-Go fließt, und das ist für Radfahrer natürlich extrem ungewohnt.
Hier hat man keine Chance, sich ganz an der Seite oder in der Mitte oder
sonstwo vorbeizumogeln. Zudem sind die Straßen von La Paz extrem steil!
So ist La Paz auch die weltweit einzige Stadt, die ein Netz an Linienseilbahnen
betreibt. Dennoch, man kommt in La Paz eigentlich erstaunlich gut zurecht
mit dem Rad, aber es ist definitiv kein angenehems, effizientes Fahren!
Sehr angenehm in La Paz (und überhaupt in Bolivien!) fand ich die Menschen: Jeder schien einem Tagesgeschäft nachzugehen, niemand bettelte mich an oder belagert einen. Die Menschen grüßen, fragen woher und wohin, und gehen dann weiter. Man kann sich also an öffentlichen Plätzen hinsetzen ohne begafft und belästigt zu werden.
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Episoden
Über den Salar de Uyuni. Weiter...
Vom Flachland ins Gebirge. Weiter...
Lagunen und Flamingos. Weiter...
Sandetappe. Weiter...
Pistenführung mangelhaft. Weiter...
Auf dem Volcan Uturuncu. Weiter...
Zurück nach Uyuni. Weiter...
Eindrücke aus La Paz. Weiter...
Fazit
Ich habe Bolivien als sehr angenehmes Land zum (Rad)reisen empfunden. Es
gibt wirklich tolle, einsame Natur, sehr anspruchsvolle Pisten, schöne,
auch anspruchsvolle Berge zum Bergsteigen oder Wandern. Gleichzeitig gibt
es ein ganz gut funktionierendes Netz an Busverbindungen, um größere Distanzen
zu überbrücken.
Die Menschen erlebte ich als freundlich distanziert, und nicht zu aufdringlich.
Sicherlich werde ich in den nächsten Jahren noch einmal wiederkommen.
Auch die Landschaft Südboliviens hat mich nicht enttäuscht. Wunderschöne Farben, einsame Pisten, all das was ich gesucht hatte. Dennoch: Man muss auch eine gewisse Härte der Natur aushalten könenn (Hitze, Wind, Höhe), und das ist mir im Rahmen von nur drei Wochen diesmal doch recht schwer gefallen...
"wasted", aber zufrieden nach 16 Tagen auf den
einsamen und anspruchsvollen Pisten